„Wir fahren an den Strand! Wir fahren an den Strand!“, schrie ich im Minutentakt am Samstag Nachmittag auf so ziemlich jede Frage, die man mir stellte, etwas sinnvoll Kommunikatives war aus mir nicht herauszubekommen, bis wir abends im Bus auf dem Weg nach Puerto Escondido saßen. Während der zwölfstündigen Fahrt malte ich mir aus, wie toll es an der Pazifikküste werden könnte, und die vergangene Woche war noch viel großartiger als alles, was ich mir vorgestellt hatte. In Puerto Escondido quartierten Simon (von dem übrigens wieder die tollen Bilder stammen!) und ich uns in einem wundervollen vegetarisch/veganem Hostel ein, von dem aus man in drei Minuten am Strand war und stürmten erstmal in den gar nicht so friedlichen Pazifik – für mich die erste Berührung mit diesem Meer. Ach es ist wirklich unbeschreiblich schön, die Hitze (Temperaturen wie im Yogaraum!), das Meer, frische Kokosnüsse, Mangobäume, Geckos, immer wieder das Meer, entspannte Menschen, frisches Obst, am Strand entlang reiten, Wellen, Sonne, Sand, …

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Das Hostel in Puerto Escondido
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Ein Bild spricht mehr als tausend Bildunterschriften
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Die zehnte Kokosnuss heute

Puerto Escondido ist ein beliebter Surfspot, und obwohl ich mich noch nicht selbst aufs Brett getraut habe, war ich eine begeisterte Zuschauerin.

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Von dort aus ging es weiter nach Mazunte, einem wirklich paradiesischem Ort am Meer mit gerade einmal fünfhundert Einwohnern und gefühlt dreimal so vielen Aussteigern und Hippies, die dort veganes Eis verkaufen (oder essen) oder sich in einem der Yogazentren harmonisieren, wodurch der Ort und seine guten Vibes Festivalstimmung aufkommen lassen. Dadurch, dass gerade Nebensaison ist, kamen wir auch noch in den Genuss leerer Strände. Ein kleines Highlight war ein Temazcal Ritual, das zufälligerweise abends bei unseren cabañas stattfand. In einer winzigen Lehmhöhle, die stockdunkel ist, werden saunaähnliche Aufgüsse mit aromatischen Kräutern gemacht, dazu wird teilweise gesungen. Es wurde ordentlich heiß und esoterisch – ich bin gerade etwas faul, die durchaus spannenden Einzelheiten des Rituals wiederzugeben, möchte aber für alle, die es näher interresiert, auf einen wunderbaren Blogeintrag von Lena verweisen, die in ihrem Auslandsjahr in Mexiko auch ein Temazcal mitgemacht hat: https://lenaguayaba.wordpress.com/2014/10/15/en-el-temazcal

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Das Temazcal bei Tageslicht
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Bevor es zum Schwitzen in die Höhle geht, werden bei einem Lagerfeuer Steine zum Glühen gebracht, mit denen dann der Aufguss gemacht wird

Endlich bekamen wir Zuwachs vom Nachzügler Matthias, der das Dreamteam komplettierte. Aus einem Strudel an interessanten, komischen, witzigen, sympathischen und erstaunlichen Begegnungen und Geschichten, die wir erlebt haben oder die uns erzählt wurden, möchte ich zumindest eine herausgreifen: In unserer cabaña, die man über eine steile Treppe erklettern musste, hatte sich eine zierliche und zuckersüße Katze einquartiert, vermutlich weil es bei uns die größten, saftigsten Ameisen gab und ein leichtes Windchen die Hitze etwas in Bann hielt. Und jetzt kommt’s. Neben der Hütte, in der wir in Mazunte genächtigt haben, stand ein buntbemaltes Wohnmobil, das einem Engländer namens Nicky gehörte. Dieses hatte er sich in San Francisco zugelegt und seine Reise in den Süden durch die USA Richtung Mexiko angetreten. In seiner ersten Woche in Mexiko kam besagtes Kätzchen abends mit in seinen Wohnwagen und machte es sich dort gemütlich, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht. Das war vor vier Monaten, seitdem reist die Katze mit Nicky in seinem Wohnmobil durch Mexiko. An jedem Ort wird ein paar Tage gestreunert, aber sobald Nicky sich zum Aufbruch bereit macht, kommt die Kleine und fährt weiter mit. Und jetzt soll mir einer ankommen und sagen, dass das keine großartige Geschichte ist!

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Nickys Wohnmobil

Bei einer frühmorgentlichen Bootstour konnten wir riesige Wasserschildkröten und viele viele Delfine bestaunen, von denen manche zum Handausstrecken nah ans Boots kamen. Gegen Ende der Tour durften wir noch in einem kleinen Riff schnorcheln und allerlei kunterbunte, exotische Fische beobachten.

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Der Ausblick von punta cometa, wo es wohl unglaubliche Sonnenuntergänge geben soll, als wir kamen, wars aber wie man sieht bewölkt
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Ausblick von unserer cabaña
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Eine unschlagbar gute und günstige Happy Hour
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Ein bisschen Strandyoga
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Verkostung vom geilen veganen Eis

Zum Abschluss des Strandlebens waren wir noch schnorcheln im Riff einer kleinen Bucht namens San Augustin, wo das absolute Highlight ein kompletter Fischschwarm aus gelb-blauen Fischen war, die uns einfach mitschwimmen und –tauchen haben lassen.

Nach Oaxaca (alles bis zu diesem Zeitpunkt der Reise lag in diesem Bundesstaat) ging es am Freitagabend weiter nach Chiapas. Leider war unsere Busfahrt zeitlich etwas ungünstig gelegen, sodass wir etwas überraschend nachts um 2:30 Uhr in Tuxtla (Landeshauptstadt von Chiapas, hässlich wie die Nacht finster) ankamen. Da standen wir, vollkommen umnächtigt und verpeilt, mit unseren Rucksäcken in einer finsteren, komplett ausgestorbenen Stadt und fragten uns, was nun? Die Fortsetzung der Geschichte und noch viel mehr schöne Fotos folgen morgen Abend im Part II!

Ein Gedanke zu “Oaxaca: Urlaub am Pazifik Part I

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