Dieser aus dem Nahuatl stammende, für unsere Ohren befremdlich klingende und für unsere Köpfchen schwer zu merkende Name steht für ein ganz besonderes UNESCO Weltkulturerbe: Ein nah an Mexiko Stadt gelegenes Dorf, das für seine prähispanischen Pyramiden bekannt ist. Übersetzt bedeutet Teotihuacan ungefähr so etwas wie „Stadt der Götter“, was äußerst passend zum spirituell angehauchten Tagesausflug passt, den Simon, Matthias und ich am Sonntag dorthin unternommen haben. Wem der folgende Bericht zu informativ ist, der kann Bildchen gucken und sich an unseren mit viel Herzblut fabrizierten Selfies erfreuen:

DSC_4512
Läuft bei uns.
DSC_4523
Die Pose war beeindruckend. Ich habe einfach nur zu spät auf den Auslöser gedrückt
DSC_4548
Die Capoeira-Profis hauen ihre Moves raus

Die Pyramiden haben uns ziemlich beeindruckt – und das nicht nur bei Ankunft, sondern den ganzen Tag über, den wir uns dort aufgehalten haben. Neben den zwei Großen, der pirámide de la luna und der besonders imposanten pirámide del sol bietet das Areal mit weiteren bestimmt zwanzig kleineren Pyramiden in der Funktion von Tempeln auf, deren wichtigste el templo de Quetzalcóatl ist. Zeitlich bewegen wir uns bei der Errichtung dieser Werke um etwa 100 vor Christus, als sich dort eine Stadt formierte und in Zuge dessen der Bau begann.

Von der pirámide de la luna erstreckt sich von Norden nach Süden kilometerweit eine Straße namens la calzada de los muertos, an der unter Anderem die pirámide del sol und der templo de Quetzalcóatl liegen (siehe Beitragsbild).

Mit einer Höhe von 63 Metern und einem fast quadratischen Grund von 225 Metern pro Seite ist die pirámide del sol das zweitgrößte Gebäude Mesoamerikas und fällt dimensionstechnisch in eine Kategorie mit der Cheops-Pyramide in Ägypten:

DSC_4608

Nach dem Besteigen der Mondpyramide haben wir uns eine der kleineren Tempel-Pyramiden vorgenommen, da dort sonst niemand war und man oben bei hochsommerlichen Temperaturen mit frischem Windchen prima chillen konnte. Die Steine waren so angenehm warm von der Sonne, dass wir uns alle boca arriba[1] hingeflätzt haben. Ich sags euch, in kann Geckos gut verstehen, die wissen, was gut tut. Wie wir da wie die Seesterne auf der Pyramide in der Sonne brutzelten, bekamen wir Besuch von einem heraufgekletterten Mexikaner, der uns mit der Frage begrüßte, ob wir uns gerade harmonisierten. Dass wir dies spontan bejahten, nahm der Gute als positives Anzeichen dafür, uns in ein längeres spirituelles Gespräch zu verwickeln, in dem wir einiges über unseren inneren Krieger erfuhren. Aber nicht nur darüber, sondern auch über die Götter und die göttliche Energie des Ortes, über die Verbindung des Weiblichen und des Männlichen, über das Jahr (wir befinden uns in einem Jahr des Erd-Elements) und über das Harmonisieren und Meditieren. Wir lernten, dass man vor Besteigen jeder Pyramide die Götter um Erlaubnis fragen solle und dann in Zickzack nach oben, aber insbesondere im Zickzack nach unten steigen soll, damit man der Energie niemals den Rücken kehrt. Zu guter Letzt lud er uns zu einer Meditation auf der Mondpyramide ein, die er in Bälde (das berühmte ahorita) leiten würde. Dieser Einladung kamen wir zwar nicht nach, dafür hielten wir uns für den Rest des Tages an das Auf- und Absteigen im Zickzack und fragten die Götter um Erlaubnis, bevor wir auf die Sonnenpyramide stiegen (wir warteten sogar ein paar Minuten auf ein Zeichen, dass uns den Aufstieg verweigern könnte. Kam nix. Daraus schlossen wir, dass die Götter sind uns gnädig gestimmt wären – verdammt Miriam, welcher Konjunktiv kommt hier?).

DSC_4570
Die pirámide de la luna von nah …
DSC_4583
… und von der pirámide del sol aus betrachtet
DSC_4576
Matthias und Simon beim harmonisieren
DSC_4592
Sonnenverehrung auf der Sonnenpyramide

Vollkommen harmonisiert und energetisiert ging es abends nach dem fabelhaften Ausflug zurück nach CDMX, wo wir das Wochenende bei Kartoffelbrei, Röstzwiebeln und Tatort ausklingen haben lassen.

Zu guter Letzt eine kleine Sneak-Preview: Besagtes Dreamteam dieses Eintrages fährt ab Samstag an den Strand! Deswegen gibt es nächsten Montag keinen Eintrag, dafür dann in zwei Wochen hoffentlich ein paar nice Strandbilder … vielleicht schaffe ich diese Woche sogar einen außerplanmäßigen Kurzeintrag, wenn mir was spannendes einfällt. Einen ganz besonders energetisch-harmonisierten Gruß nach Europa ❤

 

[1] wörtl.: Mund oben (also in Rückenlage). Hach das Spanische ist einfach so putzig

Hinterlasse einen Kommentar