Erste Eindrücke von DF – La Peña de Bernal

Erste Eindrücke von DF – La Peña de Bernal

Über 20 Millionen Einwohner hat Ciudad de México und nun darf ich mich seit knapp einer Woche auch als Teil dieses enormen Organismus ansehen. Bei meiner Landung wurde mir im Ansatz die Dimension dieser Stadt klar, die sich vom Flugzeug aus betrachtet in alle Himmelsrichtungen bis an den Horizont erstreckt, und momentan habe ich vom Bus und Auto aus bis auf die letzten 100 Meter vor meiner Haustür noch überhaupt keine Orientierung.

Mein Zimmer ist Teil einer sehr gemütlichen Wohnung, die ich mit Katharina und Abraham teile. Wie lieb die Beiden mich empfangen haben, wird schon daran deutlich, dass sie mich vom Flughafen abgeholt und vergangenes Wochenende auf einen Kurztrip nach Querétaro mitgenommen haben. Dort haben wir von Freitag bis Sonntag mit Freunden der Beiden in San Juan del Rio genächtigt, wobei wir auf die stolze Zahl von neun Leutchen plus einem Dackel namens Gnocchi gekommen sind. Am Samstag ging es dann nach Bernal, einem pueblo, das vor allem durch seinen Monolithen, la Peña de Bernal, bekannt ist, welcher der drittgrößte der Welt ist. An seinem höchsten Punkt befindet er sich 2500 Meter über dem Meeresspiegel, aber das klingt jetzt krasser als es war, da wir ja immer noch allgemein ziemlich hoch unterwegs sind. Jedenfalls sind wir dann auf diesen Monolithen geklettert, wobei Gnocchi unterwegs schlapp gemacht hat und dann mit Frauchen auf uns gewartet hat. Ehrlich gesagt nicht allzu verwunderlich, denn es ging ziemlich steil bergauf, je höher man kam und ein Dackel ist nun mal keine Bergziege (und keine kletterfreudige Fitzi!). Ab einem gewissen Punkt war der Level des Bergsteigens erreicht, an dem man seine Hände braucht (Heiner, du hast mir doch mal erklärt wie das ist mit den verschiedenen Steigungsgraden?!). Da Klettern aber eine Beschäftigung ist, die mir leicht fällt und unendlich Spaß macht, war ich sehr zufrieden. Und das noch viel mehr, also wir oben den Ausblick genießen konnten – Bilder folgen, denn glücklicherweise befand sich in unserem Team ein ziemlich professioneller Fotograf. Also lass ich jetzt seitenweise Landschaftsbeschreibung à la lord of the rings mal weg.

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Abends, nachdem Abri ziemlich professionell einen spontanen Reifenwechsel (da Platten) durchgeführt hat, waren wir noch in Tequisquiapan, einem weiteren äußerst putzigen pueblito, wo wir auf der plaza central noch ein paar Modelfotos gemacht haben, von denen ich hoffentlich auch noch eins hochladen kann. Am Sonntag wurde uns das Nummernschild hinten am Wagen von der Polizei abmontiert, da wir wohl etwas ungünstig geparkt hatten. Aus dem Plan, vor der rush hour zurück nach DF zu kommen, wurde dann also nichts, da wir erst einmal auf die Jagd nach unserer placa gehen mussten. Dazu zuerst zur Polizeistation, wo uns gesagt wurde, dass das Schild noch irgendwo unterwegs wäre und frühestens dannunddann zur Station käme. Im Endeffekt bekamen wir um 18:00 Uhr endlich unser Schild wieder, bezahlten unsere Strafe und dann konnte es endlich auf den Heimweg gehen.

Man stelle sich dieses Wochenende bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen vor und jetzt stelle man sich bitte vor, wie braun ich in meiner ersten Woche schon geworden bin. Oh, und ich habe eine Heuschrecke gegessen! Jaja, ich weiß, das ist nicht vegetarisch, aber hey, das musste auf jeden Fall von der bucket list gestrichen werden.

Von Mexiko City habe ich noch gar nicht berichtet, ebenso wenig von den Mexikanern. Die sind ehrlich gesagt ein sehr sympathisches und ziemlich witziges, humorvolles Völkchen, weshalb ich in meiner ersten Woche hier viel gelacht habe. Ich glaube, über beides (Stadt und Bewohner) schreibe ich am besten mal einen eigenen Eintrag. Zu Stadt sei nur schon einmal gesagt: Sie ist sehr grün! Überall wachsen wunderschöne Bäume in allen Farben und Formen – wie es ohne diese ganze grüne Pracht mit der Luftverschmutzung wäre, möchte ich mir nicht vorstellen, denn schon so fällt es beim Atmen auf. Heute war ich zum ersten Mal beim Yoga, wo mir aufgrund von Höhe (2200 Meter) und Luftverschmutzung teilweise ordentlich schwindelig geworden ist. Trotzdem hat es irre Spaß gemacht.

Ich habe bisher tatsächlich jeden Tag scharf gegessen, was mir von Mal zu Mal mehr Freude bereitet hat. Aber zum Thema Essen gibt’s hier bald auch einen Beitrag.

Puh ich merke gerade, dass ich noch unendlich viel schreiben könnte, aber ich glaube, ich beschränke mich für heute darauf, sonst ufert das Ganze aus. Montag Abend wird Blog-Abend, habe ich mir vorgenommen! Ich freu mich über Kommentare und Feedback, un abrazo muy grande mis queridos